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Hi, ich bin Annika, 24 Jahre alt und aus einem kleinen Dorf im Sauerland. Ich habe mich bereits 2020 für einen Freiwilligendienst mit mundus Eine Welt e.V. beworben, konnte aber aufgrund von COVID nicht ausreisen. Letztes Jahr habe ich meine Ausbildung beendet und wollte immer noch einen Freiwilligendienst machen, um eine andere Kultur kennenzulernen und aus meiner Komfortzone herauszukommen.
Und mein Name ist Jette, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Münster. Letztes Jahr habe ich mein Abitur gemacht und da ich noch nicht genau wusste, wie es beruflich für mich weitergeht, war dies die perfekte Möglichkeit ein FSJ zu starten. Das war für mich bislang eine Entscheidung, die ich jederzeit wieder treffen würde: definitiv wieder ein ganzes Jahr und definitiv dieses Projekt in Oudtshoorn! Es ist einfach unbeschreiblich schön hier!
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Das Projekt in Oudtshoorn in Südafrika ist das St. Luigi Scrosoppi Care Center, ein “after school“ Projekt, welches die Kinder und Jugendlichen aus dem angrenzenden Township nach der Schule besuchen können. Wir haben drei verschiedene Häuser, Haus Luigi für die Kinder von 6–13 Jahren, Haus Veronica für Mädchen von 14–18 Jahren, und Haus Philipp für die Jungs von 14–18 Jahren sowie einen Kindergarten und eine Suppenküche für die Menschen aus dem Township.
Wir wohnen auf dem Gelände und Essen gemeinsam mit den Priestern des Oratoriums, die alle wirklich super sympathisch und liebenswert sind. Von Anfang an wurden wir super lieb von allen aufgenommen und mit eingebunden.
Hauptsächlich arbeitet man als Freiwillige/r bei Haus Luigi, Haus Veronica und Haus Philipp mit. In der Suppenküche hilft man immer mal wieder aus. Um den Kindergarten kümmern sich die Schwestern, welche auch auf dem Gelände wohnen.
Unser Arbeitstag beginnt um 10 Uhr bei Haus Luigi, dort helfen wir der Köchin Ingrid beim Vorbereiten des Essens, Putzen oder der Vorbereitung des Nachmittagsprogramms.
Ab 14 Uhr kommen dann die Kinder ins Haus Luigi. Bis zum Mittagessen um 15 Uhr können sie toben, malen, auf dem Klettergerüst klettern, kicken und Karten spielen. Nach dem Mittagessen gibt es jeden Tag unterschiedliches Programm: Sporttag mit Fußball und Netzball, Kreativtag mit Basteln und Malen, wir backen oder machen eine Schatzsuche auf dem Center-Gelände.
Montags bis donnerstags sind ab 15 Uhr auch die beiden Jugendhäuser Haus Philipp und Haus Veronica geöffnet. Wir beide arbeiten immer in Haus Veronica. Dort kochen wir für die Mädchen, helfen bei Hausaufgaben, spielen Netzball oder schauen Filme. Immer mal wieder machen wir Ausflüge, sei es zum Elefantenfüttern, zum Meer oder zum Rugby schauen.
Um 18 Uhr geht es dann für die Mädchen nach Hause und wir haben Feierabend. Im Sommer haben wir den Abend oft mit Kartenspielen draußen verbracht.
An den Wochenenden gehen wir öfter mal in die Stadt oder die Mädels können ins Center kommen und wir verbringen unsere Zeit mit ihnen. Unseren Urlaub haben wir damit verbracht, Südafrika zu erkunden.
Das Center ist ein ganz besonderer Ort für uns geworden! Es gibt natürlich viele Herausforderungen, Konflikte und Streitereien, es ist mal anstrengend und nervenaufreibend. Aber dieser Ort gibt nicht nur den Kindern einen sicheren Hafen zum Spielen und Wachsen, sondern auch uns Freiwilligen! Man lernt nicht nur eine andere Kultur aus nächster Nähe kennen, man wird aufgenommen und gehört als Teil richtig dazu. Man lernt Verantwortung zu übernehmen und mit Situationen umzugehen, die außerhalb der Komfortzone liegen.
Wir können euch das Projekt in Oudtshoorn sehr ans Herz legen, wenn ihr selbstständig und kreativ arbeiten wollt! Bei der Freizeitgestaltung kann man viele Ideen umsetzen und sich frei entfalten. Schwerpunkte liegen nicht nur bei der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, es sind auch gärtnerische und handwerkliche Arbeiten möglich. Es ist ein total vielfältiges und spannendes Projekt und wir würden wirklich jederzeit wieder ein Jahr hier verbringen!
Annika und Jette, August 2025