Annika und Jette blicken zurück: Ein Jahr vergeht wie im Flug

Mitte August endet das Jahr als Freiwillige im St. Luigi Scrosoppi Care Center für Annika und Jette. Ein Jahr, das für die beiden wie im Flug vergangen ist. Ein Zeichen dafür, wie wohl sie sich fühlen und wie sehr sie Teil der Familie des Centers geworden sind.

Die beiden möchten uns im Laufe ihrer letzten Wochen in Südafrika an ihren Erfahrungen und Eindrücken aus ihrem Einsatzjahr teilhaben lassen.

Heute geht es los mit Teil 1. Viel Spaß!

Willkommen zum Rückblick – Teil 1

02. Juli 2025

Jettes und mein letzter Monat im Projekt in Oudtshoorn bricht bald an und wir wollen die Zeit nutzen, um zurückzublicken. In den nächsten Wochen gibt es verschiedene Berichte und Fotos von ganz besonderen Momenten und Erlebnissen während unseres Freiwilligendienstes.

Als wir im August letztes Jahr angereist sind, wussten wir gar nicht richtig, was uns erwarten würde. Die ersten Tage waren kalt, überfordernd und rückblickend gar nicht mehr richtig greifbar. Aber schon nach den ersten Wochen war uns klar, dass wir uns definitiv für das richtige Projekt entschieden haben und es immer wieder so machen würden!

Von den Priestern, Maud und den Mitarbeitern des Centers wurden wir herzlich empfangen und sind schnell Teil der Gemeinschaft geworden. Es ist spannend, die Priester aus der Nähe bei ihrer Arbeit und ihrem Wirken zu erleben.

Die ersten Wochen waren wir damit beschäftigt, Namen der Kinder zu lernen und uns in den ungewohnten und fremden Strukturen zurechtzufinden. Ausgebremst wurden wir durch einen Einbruch in Haus Luigi, wodurch das Center zwei Wochen geschlossen war. Die Zeit war hart, da wir noch auf der Suche nach unserem Platz im Center waren, aber gar nicht richtig anfangen konnten.

Als das Center dann aber wieder aufgemacht hat, ging es endlich richtig los, sowohl bei Haus Luigi, als auch bei Haus Veronica. Auch die Kinder von Haus Luigi haben es uns unfassbar leicht gemacht, sich angekommen zu fühlen. Mit ihrer Neugier und Offenheit wurden wir, trotz Sprachbarriere, da wir kein Afrikaans konnten, direkt aufgenommen.

Ab Oktober kümmerten Jette und ich uns dann aber hauptsächlich um Haus Veronica und man konnte von Tag zu Tag merken, wie die Mädels uns immer mehr akzeptierten. Das was Lena bereits letztes Jahr mit den Mädchen in Haus Veronica angefangen hat, konnten wir weiterführen und ausbauen. Aus den 8 Mädels ganz am Anfang sind inzwischen 20 geworden, sodass wir Haus Veronica auch räumlich verändern mussten.

Die Weihnachtszeit war sehr spannend und irgendwie gar nicht weihnachtlich. Bei 38° Last Christmas im Radio zu hören und in den Geschäften die Schneemänner zu sehen, hat gar nicht geholfen in Weihnachtsstimmung zu kommen. Der November war gefüllt mit Proben und Vorbereitungen für das Nikolausfest. Zum ersten Mal seit der Pandemie wurde das Krippenspiel wieder aufgeführt und das war ein voller Erfolg. Jeder der uns vorab gesagt hat, dass das Nikolausfest etwas ganz Besonderes ist, hat definitiv nicht zu viel versprochen.

Anfang des Jahres wurde Haus Veronica dann endlich um zwei Räume erweitert. In Haus Veronica wird jetzt für die Mädels gekocht und sie haben ihren eigenen großen Bereich, in dem sie lernen, spielen, chillen, tanzen und einfach nur sein können.

Neben dem üblichen Alltag, haben wir immer mal wieder Ausflüge gemacht, sei es ein Tag am Meer mit den Jugendlichen, mit den Mädels Elefanten füttern oder mit den Kids ein Tag im Streichelzoo und Rutschenpark verbringen. Mit unserem St. Luigi Team waren wir zum Fußballspielen in Lategansvlei.

Das was die Priester hier geschaffen haben, ist ein ganz besonderer Ort, voll Liebe, Aufmerksamkeit und Spaß und wir beide sind unfassbar dankbar, dass wir für ein Jahr Teil davon sein durften.

In Teil 2 nehmen wir euch mit zum Nikolaustag! Seid gespannt!

Von: Annika Korte