Februar 2012 lernte ich bei meinem ersten Besuch in Oudtshoorn/Südafrika Mark van Zyl van der Merwe kennen. Ein sehr sympathischer junger vitaler Mann, den man gerne zum Freund hat. Er begann gerade seinen Weg als Novize im Oratorium. Auffällig war sein guter Kontakt zu allen Menschen im Township. Er sprach ihre Sprache, sie mochten und akzeptierten ihn. Er konnte sich frei im Township bewegen, die Clubs der Jugendlichen im Township besuchen, die Gangs respektierten ihn, die Kinder liebten ihn.

2014 bei meinem zweiten Besuch in Oudtshoorn hatte Mark gerade mit seinem Studium begonnen. Wir flogen gemeinsam von Johannesburg nach George, um eine Woche im Oratorium zu sein. Hier durfte ich auch seine Eltern kennen lernen.

Seit dieser Zeit haben mit zweckgebundenen Spenden auch einige Mitglieder von FOPOS die das Studium von Mark in Philosophie und Theologie mit dem Berufswunsch, Priester zu werden, unterstützt. Es wurden hier nur zweckgebundene Spenden verwendet, alle Spenden, ohne Verwendungszweck kamen ausschließlich dem Care-Center St. Luigi zugute und somit den Kindern und Jugendlichen des Townships von Oudtshoorn. Die Spenden waren aber notwendig, da die Studien- und Aufenthaltskosten von Mark das Oratorium finanziell sehr stark belasteten.

Corona bedingt haben sich die Abschlussprüfungen von Mark verzögert und auch der gewünschte Termin zur Weihe wurde mehrfach verschoben, zuletzt wurde der Termin am Philipp Neri Tag den 26. Mai 2020 abgesagt.

Mitten in der Krise bekam Oudtshoorn einen neuen Bischof, Bischof Noel Andrew Rucastle, ein guter Bekannter von Pater Leon Mostert C.O., dem Präpositus der Gemeinschaft der Oratorianer. Er wurde am 08. August in das Bistum eingeführt. Und eine seiner ersten Amtshandlungen war, am 15. August in der Kirche St. Niclas, mitten im Township, Bruder Mark zum Diakon zu weihen.

In der bewegenden Feier, in der die Zugewandtheit und der Humor des neuen Bischofs deutlich wurden, hat Mark am Ende allen gedankt, die ihn auf seinem Weg begleitet und geholfen haben, auch und besonders FOPOS!

FOPOS wünscht Mark von ganzem Herzen, dass er seine Berufung unter der liebevollen Begleitung von Gottes Geist leben kann und sein besonderes Charisma den Menschen im Township Ermutigung ist, auch für sich einen lebenswerten und guten Weg zu gehen.

Mark wird bei der Kinder- und Jugendarbeit in Oratorium und der Gemeindearbeit im Township eine große Stütze und Hoffnung auf die Zukunft sein. Sein Engagement wird auch uns von FOPOS Herausforderung sein, die Arbeit der Oratorianer mit den Kindern und Jugendlichen und den Ärmsten der Armen im Township zu unterstützen.



Klaus Lauck