Mehr als 6 Monate Lockdown im Luigi Scrosoppi Care-Center im Oratorium in Oudtshoorn.

Die Kleinkinderbetreuung in Haus Bethlehem, die Kindertagesstätte in Haus Luigi und das Jugendcenter in Haus Philipp sowie das Haus der Barmherzigkeit für Obdachlose geschlossen.

Es ist für alle, und besonders für die Kinder, dramatisch. Sie haben ihre tägliche Anlaufstelle, wo sie Schutz, Fürsorge, Betreuung und Sicherheit hatten, verloren. Da auch in der meisten Zeit keine Schule ist, sind die Kinder und die Jugendlichen der Straße mit all ihren Gefahren wie Kriminalität, Drogen, Missbrauch, Gewalt und Verwahrlosung ausgeliefert.

Die schon vor der Pandemie herrschende Arbeitslosigkeit und die existentielle Armut der meisten Township Bewohner hat sich durch die Pandemie für viele Menschen verzweifelt verstärkt.

  • Nichts mehr zu Essen zu haben,
  • der Verlust von Wohnraum und Energie,
  • die allgegenwärtige Gewalt durch das Plündern von Lebensmittelgeschäften,
  • der Schwarzmarkt von Alkohol und Zigaretten,
  • ganz zu Schweigen von Drogengeschäften
  • und Zwangsprostitution (insbesondere jüngere Mädchen, die nach einer Geburt dann wenigsten Kindergeld für die Familie nach Hause bringen),

ist für die meisten Menschen viel schlimmer als die Gefahr, an Corona zu erkranken. Es sterben so viele Menschen schon an schlechter Ernährung und mangelnder guter medizinischer Versorgung, an Aids und Tuberkulose, „da kommt es auf Covid-19 nicht mehr an“.

Pater Leon schreibt mir, dass sie im Township von Oudtshoorn inzwischen die einzige gemeinnützige Organisation sind, die den Menschen selbstlos hilft. Sie liefern täglich Lebensmittel an über 200 Familien. Und sie haben vor dem Oratorium eine Suppenküche getrennt für Erwachsene und Kinder eingerichtet. Die Not ist für viele Erwachsene so groß, dass sie mit Gewalt versuchen, an das Essen zu kommen und es auch den Kindern wegnehmen. Sie geben den Menschen Kleidung, Decken, versuchen medizinische Versorgung zu organisieren, zahlen Mieten und Gas, um weitere Obdachlosigkeit zu verhindern und vieles mehr. Sie stehen mit den Menschen in unmittelbaren Kontakt. Sie halten die Verzweiflung und das Elend aus, versuchen zu trösten und Mut zu machen. Dies täglich in der Gefahr, selbst an dem Virus zu erkranken oder selbst Opfer der Gewalt zu werden.

Es beschämt mich, wenn Pater Leon in dieser Situation schreibt, dass er FOPOS so dankbar ist, für Ihre Hilfe, ohne die sie ihrerseits den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Township nicht helfen können. Einerseits freut es mich, dass wir dies machen. Wenn ich dann aber reflektiere, in welch paradiesischen Zuständen wir im Vergleich zu den Menschen im Township von Oudtshoorn leben, frage ich mich, ob wir alles tun, was uns möglich wäre?

Ich bitte alle inständig, FOPOS durch ihre Spenden, ihre Mitgliedschaft, ihr Engagement, die Weitergabe der Informationen und vieles mehr nach Kräften zu unterstützen.



Herzlichen Dank und Vergelt’s Gott

Klaus Lauck

Vorbereitungen in der Suppenküche und Ausgabe an Erwachsene und Kinder getrennt.

Tag für Tag werden 200 Nahrungsmittel-Pakete gepackt und an die Not leidenden Menschen ausgegeben.